Unsere Erfahrung in der Windindustrie hat uns gelehrt, dass nichts wächst, wenn man stillsteht
Über
In unseren Adern fließt der Wind. Er ist unser Vermächtnis, unsere Geschichte und unsere Zukunft.
Alles begann 1977 in Hobro, als der Vater von Jens und Søren Rasmussen, der Elektriker Ove Rasmussen, eine umgebaute Riisager-Windturbine auf dem Familienhof aufstellte. Die Windturbine wurde an das Stromnetz angeschlossen – eine Idee von Ove, die bei einem Besuch bei Torgny Møller in Vrinners, Mitteljütland, entstand. Dieser hatte Erfahrung mit dieser Art von Windturbine, die sein Haus mit einer ordentlichen Stromproduktion versorgte.
„Damals haben viele Menschen zur Nutzung erneuerbarer Energien aufgerufen, aber nicht viele haben gehandelt. Und wenn wir nur weiter darüber reden, wird nichts passieren“, sagte Ove Rasmussen in einem Interview für das Buch Vindmøller i Skjellerup 1904-1977.
Eine gemeinsame Leidenschaft für Windenergieanlagen
Die Gespräche am Esstisch drehten sich oft um den Betrieb und die technischen Aspekte von Windenergieanlagen. Und gleichzeitig war Ove Rasmussen 1979 an der Gründung von „Danmarks Vindmølleforening“ beteiligt. In dieser Hinsicht sind Jens und Søren Rasmussen gewissermaßen mit der Windindustrie aufgewachsen.
Jens und Søren Rasmussen haben sich beide entschieden, in die Fußstapfen ihres Vaters zu treten. Søren Rasmussen war erst 18 Jahre alt, als er in sein erstes landwirtschaftliches Projekt investierte. Später absolvierte er eine landwirtschaftliche Ausbildung und erwarb 1997 Frandsbjerg, um seine Schweinehaltung auszubauen.
Jens Rasmussen hat eine Ausbildung zum Elektriker gemacht und 1999 sein eigenes Beratungsunternehmen gegründet. Eine seiner ersten Aufgaben bestand darin, eine Plattform für eine NEG Micon 750 zu bauen. Damals war sein Unternehmen das erste, das den Transformator in die Windenergieanlage integrierte. „Ich kaufte meine erste Windturbine 1999 in Aalbæk, in der Nähe von Skagen, von meinem hart verdienten Gehalt als Elektrikerlehrling. Das war damals eine riesige Investition für mich, denn die Rückzahlung für die Windturbine war auf fünf Jahre angelegt. Und was, wenn die Anlage nur drei Jahre halten würde? Sie gehört mir immer noch und sie läuft nach wie vor, also bin ich mit dieser Investition ziemlich zufrieden“, sagt Jens lächelnd.
Von 1996 bis 2001 investierten Jens, Søren und ihr Vater Ove in 12 dänische Windenergieanlagen und arbeiteten dabei gleichzeitig in ihren jeweiligen Berufen. Jens baute sein Beratungsunternehmen aus und beschäftigte mehr als 20 Mitarbeitende, während Søren in Dänemark mit seinem landwirtschaftlichen Betrieb beschäftigt war. Er konnte sich jedoch nicht von der Tatsache lösen, dass die Windturbinen gut in das wachsende Investmentportfolio passen würden. „2003 machte ich eine 24-stündige Reise zu einem Windpark in der Nähe von Berlin, um mir drei 2-MW-Windturbinen von Vestas anzusehen. Sie wurden zu einem günstigen Preis angeboten, also rief ich meinen Vater und meinen Bruder an, um ihnen vorzuschlagen, dass wir jeweils eine kaufen könnten. Die Antwort lautete zweimal „nein danke“. Wahrscheinlich dachten sie, ich sei verrückt, weil ich im Ausland Geschäfte mit Windenergieanlagen machen wollte“, erklärt Søren. Søren gab den Traum vom Kauf dieser Windturbinen in Deutschland nicht auf, und 48 Stunden später gab seine Bank ihm grünes Licht, alle drei selbst zu kaufen. Jens hingegen bereute seine Entscheidung innerhalb weniger Wochen. Søren bot ihm schließlich an, eine der drei Windturbinen zu kaufen – Jens besitzt sie heute noch. Der Kauf dieser drei Windturbinen war sozusagen der Anfang von Eurowind Energy.
„Die Windindustrie entstand aus einer Basisbewegung und Idealismus, aber bei uns war das anders. Für uns waren Windenergieanlagen von Anfang an ein natürlicher Weg zur Energieerzeugung.“
Der deutsche Markt
Die beiden Brüder wandten sich an den Rechtsanwalt Jakob Kortbæk, der seit vielen Jahren Windenergieanlagen in Deutschland an- und verkaufte. Zwischen ihnen stimmte die Chemie und sie hatten das gleiche unternehmerische Verständnis. Zusammen gründeten sie 2006 Eurowind Energy, um sich auf den deutschen Markt zu konzentrieren, wo Windenergieanlagen günstiger als in Dänemark erhältlich sind. Jens, Søren und Jakob eröffneten mit ihrem Eintritt in den deutschen Markt dänischen Investoren die Möglichkeit, in Deutschland in Windenergieanlagen zu investieren, denn in Dänemark war die steuerliche Abschreibung der für den Kauf deutscher Windenergieanlagen erforderlichen Emissionsrechte zulässig.
„Für Eurowind Energy war das definitiv eine Revolution, denn wir wurden vom Käufer zum Entwickler von Windprojekten in Dänemark [...]“
Von 2006 bis 2009 reisten die drei durch Deutschland, um deutsche Windenergieanlagen zu kaufen. Anfangs stellten sie sicher, dass alle drei jeweils jeden Standort besuchten, um die Windverhältnisse vor einem möglichen Kauf zu untersuchen. „Wir saßen stundenlang im Auto auf der deutschen Autobahn und haben über Windenergieanlagen diskutiert. Natürlich war es ein Risiko, nach Deutschland zu gehen, aber die Tatsache, dass wir nicht auf den dänischen Markt gewartet haben, ist einer der Hauptgründe für unsere heutige Stärke. Gleichzeitig konnten wir unsere Entwicklung in Deutschland aufgrund unserer Erfahrungen in Dänemark schneller vorantreiben“, erklärt Jens.
In Dänemark veränderte sich derweil die politische Landschaft und der Fokus auf die Themen Klimawandel und erneuerbare Energien nahm zu. Das Team betrat den dänischen Markt in den Jahren 2008-2009 mit Sørens landwirtschaftlichem Netzwerk als treibende Kraft. „Für Eurowind Energy war das definitiv eine Revolution, denn wir wurden vom Käufer zum Entwickler von Windprojekten in Dänemark. Der erste in Dänemark eingestellte Mitarbeitende war ein Landwirt und wir haben die Zahl der ehemaligen Landwirte in unserer dänischen Abteilung erhöht, weil Windenergieanlagen oft auf ihrem Land stehen“, erklärt Søren.
Als Jens 2009 zurück nach Dänemark kam und CEO von Eurowind Energy wurde, zog das Unternehmen von einer alten Keksfabrik an den heutigen Hauptsitz in Hobro um – ein Standort, der schon damals Platz für fast einhundert Mitarbeitende bot. Jens führt weiter aus: „Am Anfang waren es nur etwa zehn Mitarbeitende aber wir waren schnell so erfolgreich, dass wir weitere großartige Leute einstellen konnten. Wir handelten die Pachtverträge für Grundstücke aus und holten die notwendigen Baugenehmigungen ein – all die Dinge, die für die Zulassung von Windenergieprojekten notwendig sind. Die Entwicklung ging weiter und wir expandierten unser Geschäft 2010 nach Polen und 2011 nach Rumänien.
Von 2009 bis 2016 wurde das Gebäude auf die doppelte Größe erweitert, und wir wollen noch weiter wachsen. 2016 haben wir unsere Niederlassung in Portugal eröffnet, die sich auf die Entwicklung von Photovoltaikprojekten in Südeuropa konzentriert und wir haben auch in Italien und Spanien begonnen, Geschäfte zu machen. Außerdem haben wir 2016 in Schweden Fuß gefasst und ein größeres Entwicklungsportfolio erworben. 2018 stiegen wir als Miteigentümer beim französischen Windentwickler VENTELYS Energies Partagées ein – einem Unternehmen, das Windenergieprojekte in Frankreich realisiert. Auch der bulgarische Markt wurde 2019 Teil unseres Unternehmens, aber erst später, im Jahr 2021, gründeten wir zusammen mit Renalfa AD unsere bulgarische Tochtergesellschaft EURA Energy AD.
„Für uns war es nie so, dass 'erneuerbare Energien alternativ sind'. Für uns sind eher die anderen Energieformen die Alternativen [...]“
Eurowind Energy hat 2019 mit Eniig Renewables fusioniert, wodurch wir uns noch weiter entwickeln können. 2019 haben wir unsere Aktivitäten auf Großbritannien ausgeweitet und im selben Jahr den deutschen Entwickler Wenger-Rosenau Windenergie GmbH & Co. KG übernommen.
Wir haben auch SE Blue Renewables von PFA und Norlys gekauft, die zu diesem Zeitpunkt 184 MW in Betrieb hatten, sowie das Projekt Overgaard Wind Park mit 26 Windturbinen.
Im Jahr 2020 gründeten Norlys und Eurowind Energy gemeinsam das Unternehmen Norlys Energy Trading, ein europäisches Powerhouse für den kommerziellen Energiehandel. 2020 haben wir ebenfalls eine Niederlassung in der Slowakei eröffnet.
2021 gründete Eurowind Energy die amerikanische Tochtergesellschaft Eurowind Energy USA LLC. Der bisherige Country Manager für Dänemark, Bo Schøler, übernimmt deren Leitung. Durch die Eröffnung der Niederlassung in Helsinki 2021 sind wir auch auf dem finnischen Markt aktiv geworden.
Doch für Jens und Søren ist die Reise noch lange nicht zu Ende: „Die Windindustrie entstand aus einer Basisbewegung und Idealismus, aber bei uns war das anders. Für uns waren Windenergieanlagen von Anfang an ein natürlicher Weg zur Energieerzeugung. Ein natürlicher Weg, der kommerziell genutzt werden konnte. Jahrelang haben die Politiker gesagt, dass wir uns den grünen Wandel nicht leisten können und dann – nur ein paar Jahre später – haben sie gesagt, dass wir es uns nicht leisten können, es nicht zu tun“, sagt Søren und Jens ergänzt: „Für uns war es nie so, dass 'erneuerbare Energien alternativ sind'. Für uns sind eher die anderen Energieformen die Alternativen. Unsere Erfahrung in der Windindustrie hat uns viel gelehrt und eine unserer wichtigsten Erkenntnisse ist, dass nichts wächst, wenn man stillsteht. Über die Jahre haben wir eine starke Kultur mit sehr kompetenten Mitarbeitenden aufgebaut, deshalb werden finanzielle Mittel nie unser Wachstumspotenzial einschränken, wenn die personellen Ressourcen vorhanden sind.“
Unsere allgemeine Vision ist klar: Wir wollen eine entscheidende Rolle in der zukünftigen Energiegesellschaft spielen. Der grüne Wandel beruht auf einer engagierten und konzentrierten Vorgehensweise, um erneuerbare Energien zu entwickeln, zu bauen, zu betreiben und zu optimieren. Gleichzeitig soll die Integration der neueren Technologielösungen im Bereich der erneuerbaren Energien (PtX-Technologien) in unsere Energieparks sichergestellt werden.
Eine Partnerschaft für die Zukunft
Eurowind Energy befindet sich in einer zu 50 % assoziierten Partnerschaft mit Norlys.
Soziale Unternehmensverantwortung
Wir sind ein Unternehmen, das an bahnbrechenden Lösungen für die Herausforderungen der zukünftigen Energiesysteme arbeitet.
Wir wollen die Lebensqualität für alle Menschen verbessern. Eine von erneuerbarer Energie angetriebene Welt schafft für uns alle eine sauberere und bessere Zukunft. Unsere unternehmerische Verantwortung für die Gesellschaft spielt eine wesentliche Rolle für unser Handeln und stärkt unsere Grundüberzeugungen, die unsere tägliche Arbeit und unsere zukünftigen Ziele beeinflussen.
Soziale UnternehmensverantwortungBoard of Directors
Chairman of the Board: Gert Vinther Jørgensen
Deputy Chairman: Søren Rasmussen
Member of the Board: Anders Dam
Member of the Board: Søren Nørgaard
Member of the Board: Bo Lynge Rydahl
Member of the Board: Klaus Steen Mortensen
Member of the Board: Jakob Kierkegaard Kortbæk