Skip to main content
25.03.2025

Hier entsteht der bislang größte Windpark im Bad Berleburger Stadtgebiet

Das laufende Projekt im Bereich der Kernstadt sowie den Ortschaften Dotzlar, Arfeld, Schwarzenau, Christianseck wird das Landschaftsbild deutlich verändern. Die Planungen des dänischen Projektierers Eurowind Energy gehen aber darüber hinaus. 

Rein optisch dürften die Veränderungen im Landschaftsbild zuerst bei den Menschen in den Ortsteilen Dotzlar, Arfeld, Schwarzenau, Christianseck und in der Bad Berleburger Kernstadt ankommen. Denn: In diesem Bereich entsteht der bislang größte Windpark auf Bad Berleburger Stadtgebiet. Projektierer ist das dänische Unternehmen Eurowind. Die Vorarbeiten sind weit fortgeschritten.

Die Erschließungswege schlängeln sich zwischen dürren Fichtenwäldern hindurch, die der Borkenkäfer in den vergangenen Jahren sprichwörtlich aufgefressen hat. Die künftigen Standorte der insgesamt acht jeweils 250 Meter hohen Windräder sind deutlich zu erkennen. Zum Hintergrund: Eurowind hat seinen Windpark um die bestehenden „Mühlen“ der Wittgenstein-Gruppe auf dem Prenzenberger Kopf herum konzipiert. „Wir planen mit einem Halbkreis um den bestehenden Windpark“, machte Eurowind-Standortleiter Hans-Hermann Zacharias im SZ-Gespräch deutlich.

Das Eurowind-Projekt ist in einer Größenordnung, die für die Stadt Bad Berleburg eine neue Rekordmarke darstellt. Gut möglich, dass die Vestas-Anlagen noch in diesem Jahr ans Netz gehen. Wanderern und Radfahrern sind die umfangreichen Erdarbeiten am künftigen Windpark nicht verborgen geblieben, die momentan die Voraussetzungen schaffen, um mit Türmen und Rotoren die Standplätze tief im Wald zu erreichen. Die Baustelle wird über die Kreisstraße 44 zwischen Christianseck und Schwarzenau – unweit der früheren Jugendherberge Latzbruch – erschlossen.
Mit schwerem Gerät werden die Wege ausgebaut, es entstehen Lagerflächen für das Material sowie Kranflä-chen. Auch Infrastruktur im Boden wird verlegt.

Definitiv Wort gehalten hat das Unternehmen mit seiner Ankündigung, bei der Umsetzung seiner Projekte mit heimischen Unternehmen zusammenarbeiten zu wollen. Den Auftrag für die Erdarbeiten hat ein Bauunterneh-men aus dem Raum Bad Laasphe erhalten. Der Aufwind von Eurowind ist deutlich zu spüren. Das Windkraft-Unternehmen aus Cölbe bei Marburg arbeitet intensiv an seiner Zielsetzung, rund 30 Windkraftanlagen auf Wittgensteiner Boden – vornehmlich in Bad Berleburg – zu realisieren. Dies geschehe größtenteils, so Hans-Hermann Zacharias, in Zusammenarbeit mit vielen kleinen Privatwaldbesitzern.

Die Dänen haben unter anderem den Zuschlag für den interkommunalen Windpark der Städte Bad Berleburg und Hallenberg erhalten. Das Unternehmen macht aus seinen ehrgeizigen Planungen kein Geheimnis: Eurowind Energy habe allein im Jahr 2024 die Genehmigungen für 37 Windenergieanlagen erhalten, heißt es auf der Internetseite. Die Anlagen seien auf elf Projekte verteilt, die mit einer Gesamtleistung von etwa 220 Megawatt mehr als 158.000 Haushalte in Deutschland mit Energie versorgen würden.
Und weiter: „Besonders hervorzuheben ist die Genehmigung von 19 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von mehr als 100 Megawatt im Stadtgebiet Bad Berleburg“. Damit ist klar: Damit gehört Eurowind neben der Wittgenstein-Gruppe und dem Paderborner Unternehmen Westfalen Wind zu den drei größten Projektierern in Bad Berleburg.

Verantwortlich bei den Dänen ist ab April 2025 ein neuer Mann: David Stahl soll nach Angaben des Unternehmens „die Gesamtentwicklung von Eurowind Energy in Deutschland leiten“. Eurowind Energy ist in Deutschland an sechs Standorten mit rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vertreten. Neben dem Hauptbüro in Hamburg, gibt es Niederlassungen in Marburg, Leipzig, Neuruppin, Rostock und Flensburg.
„Ich freue mich, zu Eurowind Energy zu kommen und zur Weiterentwicklung des Unternehmens in Deutschland beizutragen. Das Unternehmen ist gut im deutschen Markt positioniert, und ich freue mich darauf, mit dem talentierten Team von Eurowind Energy zusammenzuarbeiten,“ sagt David Stahl.